Endlich Urlaub! Im Sommer freuen sich die meisten Europäer auf eine wohlverdiente Auszeit im In- oder Ausland. Für Menschen, die unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten leiden, gestaltet sich die Urlaubsplanung jedoch als Herausforderung. Viele haben auf Reisen Angst vor unangenehmen Überraschungen. Was kann man im Urlaubsort essen? Worauf sollte man auf jeden Fall verzichten, um eine allergische Reaktion zu vermeiden? Und wie kommuniziert man am besten mit Hotelpersonal oder der Bedienung im Restaurant? Im heutigen Blogbeitrag geben wir Tipps, wie Sie Ihre Reise besser planen und auch im Urlaub unbeschwert genießen können.
1. Gute Planung ist das A und O!
Um gute Planung werden Sie bei einer Urlaubsreise wohl nicht herumkommen. Damit Sie während eines langen Fluges oder einer Autofahrt versorgt sind, sollten Sie immer genug Nahrungsmittel einplanen und ausreichend Trinkwasser dabei haben. An Raststätten und Imbissen lauern viele kulinarische Gefahren, denn neben abgepackter Waren, Fertigprodukten und ungesunder Snacks ist es schwer einzuschätzen, wie lange die Nahrungsmittel gelagert worden sind. Auch das Essen im Flugzeug stellt meist ein Risiko dar, weshalb hier besondere Vorsicht geboten ist. Die meisten Allergiker und Menschen mit Histaminunverträglichkeit verzichten aufgrund schlechter Erfahrungen lieber ganz auf das abgepackte Flugzeugessen.
Halten Sie auf Reisen außerdem ein Notfallset bereit und tragen Sie nach Möglichkeit auch einen Allergiepass bei sich. Darin werden alle Substanzen gelistet, die eine gefährliche Reaktion auslösen können. Falls Sie aus irgendeinem Grund medizinische Behandlung brauchen sollten, können Ärzte und andere Personen schnell ablesen, welche Mittel und Medikamente für Sie in Frage kommen. Informieren Sie sich je nach Möglichkeit bereits vor der Reise über die Essgewohnheiten an ihrem Urlaubsort. Wenn Sie wissen, dass bestimmte Spezialprodukte dort schwer erhältlich sind, sollten Sie eigene Vorräte von gut bekömmlichen Nahrungsmitteln mitbringen oder vorher recherchieren, wo Sie diese in Ihrem Zielort einkaufen können.
2. Ferienwohnung mit Küche erleichtert das Kochen
Bei der Wahl der Unterkunft schwören viele Allergiker auf die Vorteile einer Ferienwohnung. Diese verfügen in der Regel über eine Einbauküche mit Kühlschrank und bieten so maximale Flexibilität bei der Zubereitung und Lagerung der eigenen Mahlzeiten. Sie können zumindest einen Großteil des Essens problemlos selber zubereiten, ohne Angst vor Missverständnissen und bösen Überraschungen. An Ausflugstagen können Sie Ihren Proviant leichter als in einem Hotel selbst vorbereiten, so dass er für Sie sicher und bekömmlich ist. Am besten bringen Sie einige Grundnahrungsmittel und Gewürze je nach Möglichkeit in kleinen Mengen von zu Hause mit, dann müssen Sie nicht alles mühsam neu einkaufen.
Selber kochen hat noch einen weiteren positiven Nebeneffekt: Sie können in der Regel viel Geld sparen im Vergleich zu einem typischen Hotelurlaub mit kostenpflichtigem Zimmerservice und regelmäßigen Restaurantbesuchen.
3. Camping als Alternative zum Hotelurlaub
Sind Sie eher ein Outdoor-Mensch? Ein Urlaub mit Wohnmobil oder einem Campingwagen bietet ebenfalls mehr Flexibilität als ein klassischer Hotelurlaub. Sie sind nicht nur beweglicher was den Standort anbelangt, sondern können auch hier selbständig für Ihre Mahlzeiten sorgen. Recherchieren Sie am besten schon vorher, welche Campingplätze für Sie in Frage kommen und wo Sie vor Ort frische Lebensmittel einkaufen können. In Ihrem eigenen Fahrzeug können Sie auch leichter eigene Vorräte mitbringen als auf einer Flugreise, bei der die Gepäckmenge begrenzt ist und zusätzliche Kilos teuer bezahlt werden müssen.
4. Saisonales Obst und Gemüse für frischen Genuss
Der große Vorteil im Sommer ist, dass sie sehr leicht an frische Nahrungsmittel kommen, und das unabhängig vom Standort. Ganz gleich, ob Sie in der Toskana reisen oder lieber durch die skandinavische Insellandschaft segeln – im Sommer können Sie frisches Obst und Gemüse leicht auf regionalen Märkten und in Supermärkten kaufen. In wärmeren Breitengraden gilt das natürlich auch zu anderen Jahreszeiten. In Küstenregionen haben Sie außerdem die Möglichkeit, absolut fangfrischen Fisch zu genießen. Wenn Sie Ihre eigene Toleranzgrenze gut kennen und absolute Frische gewährleistet ist, können Sie sich womöglich den einen oder anderen Genuss gönnen, der für Sie zu Hause nicht immer möglich ist.
5. Der Restaurantbesuch im Urlaub
Damit sich der Urlaub auch wie einer anfühlt, werden Sie vielleicht doch ab und an die Verlockung spüren, einfach mal schön essen zu gehen. Schließlich sind es auch die Spezialitäten eines Landes, die den Urlaub so schmackhaft und unvergesslich machen. Hier kann es hilfreich sein, den Allergiepass zu vorzuzeigen oder sich wichtige Begriffe oder Informationen über Histaminintoleranz vorab übersetzen zu lassen. Das wichtigste ist, dass Sie das Personal möglichst präzise über Ihre Unverträglichkeiten informieren und Angaben der Speisekarte verstehen. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, können Sie sich bereits vorab im Internet kundig machen. Mittlerweile gibt es in vielen Ländern hilfreiche Listen, in denen allergikerfreundliche Restaurants gelistet sind. Möglicherweise sind auch spezialisierte Restaurants im Bereich der Rohkost, vegetarischen/veganen oder regionalen Ernährung gute Anlaufstellen. Wer hier hingeht, wird mit höherer Wahrscheinlichkeit auf Verständnis stoßen und kann mit einer größeren Auswahl frischer Zutaten rechnen.
6. Allergikerfreundlich zertifizierte Unterkünfte
Einige Hotels und Urlaubsorte haben auf die spezielle Nachfrage reagiert. Unternehmen, die mit dem Siegel „Allergikerfreundlich zertifizierte Unterkünfte“ gekennzeichnet sind, bieten unter dem Motto „Lebensqualität trotz Allergie“ Unterkünfte, die extra für Allergiker konzipiert worden sind. Sowohl die Innenräume als auch das gastronomische Angebot sind auf die speziellen Bedürfnisse von Menschen mit Unverträglichkeiten und Allergien angepasst. So gibt es auf Wunsch Zimmer für Menschen mit Haustauschmilbenallergie, Räume ohne Grünpflanzen, völlig rauchfreie Zonen, teppichfreie Böden oder extra milde Pflegeprodukte in den Badezimmern. Auch Haustierallergiker können berücksichtigt werden, indem allergenfreie Räume in getrennte Gebäudeteile verlegt werden.
Für Menschen, die von Histaminintoleranz betroffen sind, bieten solche Hotels ebenfalls Vorteile. Unverträglichkeiten und Spezialdiäten werden in der Gastronomie solcher Häuser berücksichtigt. Das Personal ist speziell geschult und somit besser auf Sonderwünsche vorbereitet.
Fazit: Wie Sie sehen muss die Diagnose Histaminintoleranz nicht bedeuten, dass Sie Ihren Urlaub zu Hause verbringen müssen. Mit etwas Planung und Vorbereitung, können Sie trotz Unverträglichkeiten und Allergien in den Genuss eines gelungenen und beschwerdefreien Urlaubs kommen!
Möchten Sie mehr über die Ernährung bei einer Histaminunverträglichkeit erfahren? Weitere Informationen zum Thema finden Sie in dem Buch „Histaminintoleranz – die unentdeckte Krankheit“ von Sigrid Nesterenko. Der ausführliche Ratgeber gibt einen Überblick zur Thematik und geht in laienverständlicher Sprache auf die Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten der Krankheit ein.
Hinweise für den Leser
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