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Wenn Schmerzen und Medikamente den Alltag bestimmen, bedeutet jede noch so kleine Linderung einen Hoffnungsschimmer. Viele Menschen, die von Polyneuropathie betroffen sind, suchen daher nach alternativen Möglichkeiten, die traditionelle Therapie zu unterstützen. Was die unterschiedlichen Heilmethoden von der Schulmedizin unterscheidet, ist ihr ganzheitlicher Ansatz: Heilpraktiker und Therapeuten betrachten nicht nur die einzelnen Symptome, sondern nehmen sich viel Zeit, den Menschen in seiner Gesamtheit kennenzulernen. Oft werden in der Anamnese auch persönliche Erfahrungen, Vorlieben, und Gefühle abgefragt. Selbst scheinbare Kleinigkeiten können unter Umständen eine Rolle für die Behandlung spielen. In diesem Blogbeitrag stellen wir Ihnen fünf bekannte alternativmedizinsiche Behandlungsmethoden vor.

1. Homöopathie – Krankheit als Ausdruck gestörter Lebensenergie

Die Homöopathie gehört zu den wohl bekanntesten Verfahren der Naturheilkunde in Deutschland. Sie wurde von dem Arzt Samuel Hahnemann (1756–1843) entwickelt und gilt als sanfte und sichere Behandlungsmethode. Das liegt vor allem daran, dass die homöopathischen Arzeneimittel stark verdünnt und somit praktisch ohne Nebenwirkungen sind.

Die Grundlage für eine Behandlung bildet eine umfassende Anamnese. Dabei stellt der Homöopath nicht nur detaillierte Fragen, sondern beobachtet seinen Patienten genau. Ziel ist es, ein möglichst genaues Gesamtbild vom Patienten (seiner Geschichte, Persönlichkeit und Lebenssituation) zu erhalten. Die Homöopathie geht davon aus, dass es einen Zusammenhang zwischen Körper, Geist und Seele gibt und eine Krankheit nur erfolgreich geheilt werden kann, wenn auch ihre Ursache behandelt wird. Somit liegt die Hauptaufgabe des Homöopathen darin herauszufinden, was zu einer Störung der Lebenskraft geführt hat. Erst dann kann eine effektive Behandlung mit homöopathisch wirkende Substanzen herausgearbeitet werden. Diese richtet sich nach den individuellen Symptomen und soll die Selbstregulation des gesamten Organismus anregen.

Ein wichtiges Prinzip der Homöopathie lautet: Gleiches mit Gleichem heilen.

2. Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

Die Traditionelle Chinesische Medizin, kurz TCM, ist eine jahrtausendealte Medizinform, mit der eine Vielzahl von Krankheiten behandelt werden können. Mittlerweile sind ihre Methoden auch im Westen relativ weit verbreitet. Am bekanntesten sind davon sicherlich die Akupunktur und das Qi Gong. Weniger verbreitet sind die komplexe und aufwändige Kräuterheilkunde sowie die Tuina-Massage. Die fünfte wichtige Säule der TCM bildet die Ernährungslehre.

Auch in der Chinesischen Medizin steht das Individuum im Mittelpunkt. Für die Diagnose nutzt der Arzt neben ausführlicher Fragen auch körperliche Untersuchungen wie die Puls- und Zungendiagnose. Letztere sind hochkomplex und setzten ein großes Maß an Genauigkeit und Erfahrung voraus. Ziel einer Behandlung ist niemals nur die Beseitigung einzelner Symptome, sondern die ganzheitliche Heilung. Mit Hilfe der verschiedenen Verfahren sollen die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert und die Lebensenergie Qi wieder in einen harmonischen Fluss gebracht werden.

3. Ayurveda – das Wissen vom langen Leben

Mit einer 3000-jährigen Geschichte zählt Ayurveda zu den ältesten ganzheitlichen Heilsystemen der Menschheit. Sie wird vor allem in Indien, Sri Lanka und Nepal angewendet. Ähnlich wie bei der Homöopathie und der TCM liegt der Fokus auf dem Individuum. Symptome werden niemals isoliert betrachtet, sondern als Ausdruck eines körperlichen- geistigen Ungleichgewichts. Besonders wichtig für die Erhaltung der Gesundheit sind eine ausgewogenen, typgerechten Ernährung und einer gesunden Lebensweise. Der ayurvedische Arzt ermittelt zunächst den individuellen Konstitutionstyp des Patienten. Je geübter der Arzt, desto genauer kann er Störungen direkt mit Hilfe einer Pulsdiagnose ermitteln. Die Behandlung setzt sich meist aus mehreren Komponenten zusammen: einer Anpassung der Ernährung und Lebensweise, Einnahme von Kräutermitteln und/oder externe Behandlungen.

Die klassische Reinigungs- und Entgiftungsbehandlung in Ayurveda heißt Panchakarma, übersetzt „fünffache Handlung“. Meistens handelt es sich dabei um einen mehrtägigen oder sogar mehrwöchigen Prozess, der sehr zeitaufwändig ist und unterschiedliche Anwendungen (Massagen, Einläufe, Stirngüsse etc.) beinhaltet. In der Regel werden intensive Kuren nur stationär durchgeführt.

4. Osteopathie – Linderung durch die Heilwirkung der Hände

Die Osteopathie ist eine ganzheitliche manuelle Therapieform. Der behandelnde Therapeut nutzt seine Hände, um durch behutsame Handgriffe möglichen Störungen, Spannungen und Bewegungseinschränkungen im Körper zu ermitteln und Blockaden aufzulösen. Der Entwickler dieser Technik ist der amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1828 – 1917), der das Zusammenwirken unterschiedlicher Systeme im Organismus über Jahre erforschte. Er war davon überzeugt, dass die Möglichkeiten der Heilung im Mensch selbst liegen. Mittlerweile ist die Osteopathie international verbreitet und gilt in vielen Ländern als anerkanntes Heilsystem.

5. Cranio-Sacrale-Therapie

Bei der Cranio-Sacrale-Therapie oder auch kraniosakrale Therapie handelt es sich um eine ganzheitliche, sanfte Ganzkörperbehandlung, die sich aus der Osteopathie entwickelt hat. Der Therapeut wendet gezielt manuelle Techniken an, durch die der Körper auf verschiedenen Ebenen revitalisiert werden soll. Gleichzeitig sollen das Immun- und Nervensystem zusammen mit dem Bewegungsapparat gestärkt werden. Der Fokus liegt vor allem auf Schädel und Kreuzbein, woher auch diese Behandlungsform auch ihren Namen hat.

Wie Sie sehen gibt es eine Vielzahl alternativer Heilverfahren, die auch für die Behandlung von Polyneuropathie in Frage kommen können. Ob und was für Sie persönlich funktioniert, ist jedoch sehr individuell. Grundsätzlich sollten Sie bei der Wahl eines Therapeuten auf gute Referenzen, solide Fachkenntnisse, Erfahrung und Empfehlungen anderer achten. Seriöse Anbieter verfügen über umfassende Ausbildungen und machen keine unrealistischen Heilversprechen. In unserem nächsten Blogartikel stellen wir Ihnen weitere Therapierformen vor, die eine lindernde Wirkung bei Schmerzen haben können.

Möchten Sie mehr über die Behandlung von Polyneuropathie erfahren? Weitere Informationen finden Sie in dem laienverständlichen Ratgeber „So therapieren Sie Polyneuropathie – ganzheitlich und effektiv“ von Sigrid Nesterenko. Neben ausführlichen Beschreibungen zu den Krankheitsursachen und Symptomen, bietet das Buch einen hilfreichen Überblick zu bekannten Therapieformen. Ergänzt werden die Inhalte durch praktische Übungen und Tipps, mit denen Betroffene ihre Lebensqualität spürbar verbessern können.

Hinweise für den Leser
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Dieser Blogartikel hat nicht die Absicht und erweckt nicht den Anspruch, eine ärztliche Behandlung zu ersetzen. Ausdrücklich wird empfohlen, eine medizinische Diagnose vom Therapeuten einzuholen und eine entsprechende Therapiebegleitung durchzuführen. Einige der vorgestellten Maßnahmen weichen von der gängigen medizinischen Lehrmeinung ab und resultieren aus der Erfahrungsheilkunde. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass mit diesem Blogartikel keine erfüllbaren Hoffnungen erweckt werden, die eventuelle Heilerfolge erwarten lassen können.
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