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Die Praxis des Schröpfens
Schröpftechniken und Empfehlungen
für die häufigsten Indikationen
Johannes Joos
ISBN 978-3-942179-54-6
167 Seiten, 55 Fotos, Rainer Bloch Verlag
Preis 19,99 €

So wie Akupunktur, Ernährungslehre und die Kräuterheilkunde, gehört auch das Schröpfen in das Repertoire der Traditionellen Chinesischen Medizin. Diese Methode wird meist für Beschwerden und Erkrankungen des Bewegungsapparates eingesetzt, also des Skelettsystems, der Muskulatur, des Bindegewebes und der Gelenke. Allerdings kann das Schröpfen, nach der traditionellen Lehre auch Einfluss auf die Regulationsmechanismen der inneren Organe, des Nervensystems und somit auch der Psyche nehmen.

Das Schröpfen ist eine sehr alte Methode, die nicht nur in China zur Anwendung kam. Aufgrund ihrer unkomplizierten Anwendung und gleichzeitiger Effektivität ging diese uralte Kunst, man kann fast sagen, einmal um die Welt herum. Sie zählt bis heute in Ländern wie zum Beispiel Russland, Marokko und Indien zu den traditionellen Hausmitteln bei verschiedensten Beschwerden.

Ich persönlich habe in der Praxis mehrheitlich positive Ergebnisse erzielen können, ebenso wie viele meiner Kollegen und sicherlich tausende Praktiker/ Ärzte, welche die Traditionelle Chinesische Medizin jeden Tag praktizieren.
Die Traditionelle Chinesische Medizin ist eine sogenannte ‚Erfahrungsheilkunde‘, die sich auf überlieferte Erfahrungen von mehr als 2000 Jahren Medizingeschichte stützt. Dennoch ist sie nicht abgeneigt, ihre Methoden nach neusten wissenschaftlichen Standards zu erforschen und zu überprüfen.

Ich gebe Ihnen in diesem Buch eine Anleitung bzw. Inspiration, das Verfahren des Schröpfens selbst auszuführen und sich Ihr ganz persönliches Urteil darüber zu bilden.

Ich habe die Erfahrung gemacht das Patienten die Therapie gerne annehmen und immer wieder danach verlangen. Bei allen hier vorgestellten Schröpfkombinationen erlebe ich, dass sich die jewei-ligen Beschwerden verbessern, bzw. deutlich nachlassen. In diesem Sinne kann ich die Erfahrungen der Traditionellen Chinesischen Medizin ganz klar teilen.
Hippokrates prägte seiner Zeit einst das Zitat: ‚Wer heilt, hat recht!‘.

Dieser Satz wird trotz modernster Medizin und Forschung seine Richtigkeit nie verlieren. Solange eine alternative Therapie vorsichtig und mit Bedacht eingesetzt wird, das bedeutet auch, dass eine ggf. notwendige konventionelle Therapie nicht verzögert wird, sollte sie ein wichtiger Bestandteil einer professionellen, patientenorientierten Behandlung sein.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und hoffe, das Buch kann Ihren Erwartungen gerecht werden!

Der Autor

Johannes Joos wurde 1988 in Stuttgart geboren und wuchs in der Nähe von Freiburg im Breisgau auf. Nach seinem Zivildienst in einer Schwerbehinderten Einrichtung machte er eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger. Bis heute arbeitet er in einem Akutkrankenhaus auf verschiedenen Abteilungen (Chirurgie, Innere Medizin, Überwachungseinheiten). Neben seinem Beruf im Krankenhaus bildete er sich fortlaufend weiter. Es folgte die Ausbildung und Zulassung als Heilpraktiker, sowie folgende Ausbildungen: ganzheitlicher Ernährungsberater, Ayurvedamasseur, Basenfastenleiter, langjährige Hospitation in einer Arztpraxis für Chinesische Medizin, Ausbildung in Traditioneller Chinesischer Medizin – Hippokrates Heilpraktikerschule Freiburg, einen Monat Praktikum auf der Insel Malta/ Gozo in der Abteilung für Chinesische Medizin am staatlichen Krankenhaus in Zusammenarbeit mit vier chinesischen TCM- Ärzten der VR China, eine Ausbildung zum „Psychotherapeutischen Begleiter“ an der Psychoteraschule in Freiburg und zu guter Letzt eine Ausbildung in Tuina – Anmo Therapie an der Bio-medica Fachschule in Basel. Seit 2014 arbeitet Herr Joos in seiner eigenen Praxis in Emmendingen und betreut Patienten mit unterschiedlichsten Erkrankungen.

Inhaltsverzeichnis

  • Vorwort
  • Geschichte des Schröpfens
  • Wirkmechanismen – Wirktherapie
  • Kontraindikationen – Nebenwirkungen
  • Wirkung im Sinne der Traditionellen Chinesischen Medizin
  • Zungendiagnose
  • Praxis des Schröpfens
  • Schröpftherapie bei verschiedenen Erkrankungen
  • Kopfschmerzen
  • Schulterbeschwerden
  • Beschwerden der Lendenwirbelsäule
  • Beschwerden der Halswirbelsäule
  • Beschwerden der Brustwirbelsäule
  • Beschwerden der Interkostalräume
  • Hüftgelenksbeschwerden
  • Kniegelenksbeschwerden
  • Karpaltunnelsyndrom
  • Tennisellenbogen
  • Golferarm
  • Fibromyalgie-Syndrom
  • Verdauungsbeschwerden mit Verstopfung
  • Verdauungsbeschwerden mit Durchfall
  • Verdauungsbeschwerden mit Völlegefühl – Magen-
  • Schleimhautentzündung
  • Lebererkrankungen
  • Asthma bronchiale
  • Wiederkehrende Blasen- und Harnwegsentzündungen
  • Menstruationsbeschwerden – Zyklusstörungen
  • Klimakterische Beschwerden
  • Burn-out-Syndrom
  • Schlafstörungen
  • Übermäßige Angst
  • Bluthochdruck
  • Herzbeschwerden
  • Fieber
  • Übergewicht – Heißhunger
  • Senkungsbeschwerden
  • Kosmetische Behandlungen
  • Schröpfkopfmassage
  • Kräuter und Ernährungsempfehlungen als Ergänzung zur Schröpftherapie
  • Rosenwurz
  • Passionsblume
  • Melisse
  • Baldrian
  • Ginseng
  • Sibirische Rhabarberwurzel
  • Lavendel
  • Mönchspfeffer
  • Magnesium
  • Vitamin D
  • Rosmarin
  • Johanniskraut
  • Grundsätze der Traditionellen Chinesischen Medizin

Die Praxis des Schröpfens
Schröpftechniken und Empfehlungen
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Johannes Joos
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Die Methode des Schröpfens ist eine uralte Therapie, die es geschafft hat, die Menschheit schätzungsweise 5000 Jahre zu begleiten. Dabei ist das physikalische Verfahren das gleiche geblieben wie noch vor Urzeiten, lediglich die Instrumente dazu wurden verfeinert und modernisiert. Tatsächlich ist der Ursprung davon schwer zu erörtern, da in verschiedensten Teilen der Erde archäologische Funde zu-sammengetragen wurden, die Rückschlüsse darauf erlauben, dass schon in der Antike geschröpft wurde. Auch Hippokrates erwähnte dieses Verfahren in seinen Niederschriften und praktizierte es an seinen Patienten.

In der Traditionellen Europäischen Medizin, im Ayurveda und in der Traditionellen Chinesischen Medizin wurde und wird bis heute ge-schröpft, um Erkrankungen zu behandeln und zu verhindern.

In unserer westlichen Welt hat sich die Medizin in den letzten 150 Jahren stark gespalten. Die moderne Wissenschaft hat Einzug in die Medizin gehalten und somit enorm viele Phänomene erklärbar gemacht. Das hat geholfen, um Körper und Krankheit noch besser und gezielter zu verstehen und zu behandeln. Es konnten dadurch die größten Meilensteine in der Medizin gesetzt werden. Der modernen Medizin haben wir einiges zu verdanken. Der Sieg gegen einige der tödlichsten Infektionserkrankungen, moderne Chirurgie und eine Fülle an wirksamen Medikamenten, um das Leben zu verlängern.

Diese Euphorie der Entwicklung hat allerdings auch den Bereich der Erfahrungsheilkunde aus dem Fokus verdrängt. Es gibt Unmengen wirksamer, naturheilkundlicher Behandlungen, die kaum noch angeboten werden. Nicht, weil sie keiner kennt, sondern weil der Fokus auf andere Dinge gerichtet ist.

Das Schröpfen ist eines dieser Verfahren, welches durch diese Entwicklung in unseren Ländern eher selten angewendet wird. In anderen Regionen der Erde zählt das Schröpfen noch zum Repertoire von Hausärzten und Krankenhäusern. Oft wird es auch als ‚Hausmittel‘ innerhalb von Familien angewendet, da es, wie bereits erwähnt, unkompliziert in der Anwendung ist.  

Traditionell wird mit Gefäßen aus Glas geschröpft, es kommen aber auch Gefäße aus Bambus und Ton zur Anwendung. Heutzutage gibt es auch Schröpfgläser aus Plastik. Bei dieser Variante wird durch eine Pumpe ein künstliches Vakuum erzeugt – das macht diese Methode noch alltagstauglicher und einfacher, als es bisher der Fall war.

Aus der täglichen Praxis habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Schröpfen den meisten Patienten ausgesprochen guttut und sie immer wieder danach fragen und verlangen.

Das Schröpfen entspannt die Muskulatur, setzt deren Tonus herab und reduziert dadurch schmerzhafte Zustände. Es reguliert das vegetative Nervensystem und damit die Stressreaktion des Körpers. In einer Zeit, die für viele Menschen von Zeitdruck, Alltagsstress und chronischen Schmerzen geprägt ist, sollte das Schröpfen in der Behandlung nicht vergessen werden.